
Für einen Druiden ist der Hain ein Ort des Rückzugs. Es ist ein Ort für die Rituale und ein Ort des Lernens und ein Ort, um Freunde zu treffen. Mitten im Wald oder wenigstens Abseits der Wege, die alle Menschen nutzen, befindet sich der Hain. Für den modernen Menschen, der in seiner ganzen Lebensart so tut, als ob er niemals zu dieser Welt gehört hätte, ist das etwas merkwürdig und archaisches. Aber es ist eigentlich ganz einfach. Ein Ort mitten im Wald, der dir hilft, dass Du dich sammeln und konzentrieren kannst. Ein Ort, den Du so gut kennst, dass Du auch im Dunkeln jederzeit herkommen kannst, hilft Dir auch zu Dir selbst zu gelangen.
Nicht immer liegt der Hain des Druiden in dieser Welt. Nicht immer wirst Du ihn im nächsten Wald finden. Aber es gibt Haine, die auch in unserer Welt besondere, ja magische und kraftvolle Stätten sind. Den inneren Hain des Druiden betritt aber nur er selbst.
Der Hain bezeichnet aber auch die Druidinnen und Druiden, die zu ihm gehören. Denn wie die Bäume, die in ihrem Rund eine Gemeinschaft oder gar einen Kreis bilden, so bilden auch die Druiden eine Gemeinschaft. Ein Lebenskreis, der sich gegenseitig schützt, stützt und begleitet.
Wenn Du dich nun fragen solltest, ob es überhaupt noch Druiden gibt, dann sei versichert, dass sie noch immer da sind. Jahrhunderte haben sie im Schatten des Waldes gelebt, zogen sich in Klöster zurück und fanden immer wieder zusammen. Wie es Brauch seit unzähligen Generationen ist, gaben sie ihr Wissen mündlich weiter. Daher haben wir nichts aufgeschrieben, was sie lehrten und dachten, scheint im Dunkeln zu liegen.
Doch in den Lieder, den Mythen und Erzählungen, die uns überliefert wurden liegt Weisheit verborgen, die Du genau dort finden kannst.
Für die heutigen Druiden gibt es mehrere Quellen, aus denen sie schöpfen. Zu einer will ich Dich schicken; Geh in den Wald, sieh, höre, erlebe und lerne.
Auf eine andere Quelle des Wissens wirst Du allein kommen, denn heute kann man vieles in Büchern finden, was früher von Mund zu Mund ging. Meine Großmutter, meine Mutter und viele andere haben meine Kenntnisse über essbare und heilende Pflanzen geprägt. Vieles kann man heute auch in Kursen oder aus Büchern lernen. Wichtig ist nur, dass Du tatsächlich nur das benutzt, was Du wirklich kennst, denn es gibt auch gefährliche Pflanzen, die tödlich giftig sind. Fang mit dem an, wo Du schon sicher bist und beginne neues zu lernen, dann wird sich Dir die grüne Welt erschließen.
Und bitte hinterfrage alles, selbst das, was Du hier liest und prüfe ob es Deinem Weg dient.
Drei Dinge sind nötig: Der Wunsch, das Wissen und Geschick.