Paius Hain

tief im Herzen des Waldes

Beithe, Birke und Fasan

Die Birke ist immer die Erste.

Sie kehrt auch als erste zurück

zeigt auf jedem Rindenstück

Das Leichte und das Schwerste.

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Licht und Schatten vereint

Am Stamm des ersten Beginnen

Sie wartet auf unser Besinnen

während die Erde weint

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Dir Birke zeigt in ihrer Liebe

Wie alles von Neuem beginnt

Wie Kleines Kraft gewinnt

mit dem ersten zarten Triebe

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Ein Lied, was Du laut gesungen

das wird auf ewig bestehn

ja mag auch alles vergehn

Es ist doch niemals verklungen

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So kehren die Lieder wieder

wie Birken am Anfang der Zeit

Der Tanz der Ewigkeit

Das Mühlrad geht auf und nieder.

Eine oberflächliche Betrachtung des Namens dieses Ogham bieten uns die Verse Namensbestandteile aus dem Book of Ballymote.

Beithe wurde nach der Birke benannt, wegen der Ähnlichkeit ihres Äußeren mit einem Birkenstamm. Denn die Birke hat graues Haar und ist von vertrocknetem Stamm.

Cuchulain soll über sie gesagt haben, dass sie eine verschüchterte Schönheit ist, die der Beschäftigung wert ist.

Und Aonghus nannte sie Silberhaut

Doch was sagt sie uns heute. Beginnen wir damit uns die Birke zu betrachten. Sie wächst auf einem brachliegenden Land. Sie besiedelt als einer der ersten Bäume, weshalb sie auch Pionierbaum genannt wird. dort wo sie stand, wachsen später auch andere. Ein Wald beginnt mit einem Birkenhain. Die Birken wachsen schnell und haben ein helles Holz. Überhaupt ist ihr Wesen sehr hell. Unter einer Birke ist es nicht dunkel. Sie lässt Licht auf den Boden fallen. Und es ist angenehm unter ihr zu sitzen und dem Rauschen des Windes in ihren Blättern zu lauschen.

Die Birke kann Dir, wenn sie im Frühjahr verletzt ist, von ihrem kostbaren und lebensspendenden Birkenwasser geben. Du solltest aber aus Respekt vor der Birke nicht einfach hingehen und sie verletzen. Nur im Notfall wäre dies zu rechtfertigen. Ihre Blätter sind ein hervorragender Salat und können dich sehr gut nähren. Iss vor allem die jungen Blätter.

Auch ein Tee aus ihren Blätter tut sehr gut. Aber Achtung: Ein Birkentee regt die Entwässerung an. Du musst dann wahrscheinlich häufiger entwässern. Der Tee wird auch bei rheumatisch und arthritischen Erkrankungen empfohlen. Ihm wird nachgesagt, dass er Nieren- und Blasensteine ausspült. Eine Inhalation soll auch gegen verstopfte Nasen und Katharr helfen. Die Abkochung kann auch als Mundspülung genutzt werden, da sie eine antiseptische Wirkung hat.

In ihren Blätter steckt aber noch mehr. Sie werden als Haarkur eingesetzt, helfen bei brennender oder trockener Kopfhaut.

Birke brennt immer. Ihre Borke enthält ein Pech, dass sie sogar brennen lässt, wenn es regnet und das Holz nass ist. Daher ist ein Stück Birke im Gepäck ein Garant für ein warmes Feuer in der Nacht. Denn die Birke sorgt auch dort für Behaglichkeit. Sie kann dir das Herz erfreuen, dich wärmen, nähren und in den Schlaf singen.

Mit der Birke beginnt etwas neues. Ein neuer Kreislauf und eine neue Runde durch die Zeit. Sie zeigt Dir, dass nicht alles Einfach sein wird. denn auf der neuen Rinde gibt es auch große schwarze Stellen. Zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Freude und Schmerz, ja zwischen Leben und Tod markiert sie den Neubeginn. Doch bei ihr gibt es keinen Altlast. Sie beginnt ganz neu. Ganz so als ob es nichts gab, was davor existierte. Sie passt sich an und das Neue beginnt, manchmal sogar in der Regenrinne eines Hauses oder einer großen Kirche. Die Birke ist die Erste und mit ihr wird alles neu.

Einige sehen in ihr einen Baum, der dem Freitag geweiht ist. Andere sehen, dass sie wächst und blüht.

Ihr Reisig wurde früher auch genutzt, um Besen herzustellen. Mit diesen Besen kehrte man das alte, das dunkle, was den Neubeginn belasten konnte weg. Man kehrte den Bauplatz des Hauses mit Birkenbesen, damit es ein Ort wird, der dem Neuen und Guten gehört.

Anders als Eibe, die im Ogham neben der Birke steht und gleichzeitig auch auf der anderen Seite des Kreislaufs. Denn die Eibe ist der zwanzigste Baum und markiert Tod und Neugeburt. Auch sie hat den Neubeginn in sich. Aber sie bringt das Alte mit und Transformiert es. Erst auf dem vorbereiteten Boden der Eibe wächst die Birke. Auch wenn sie nicht darüber nachdenkt und lustig im Wind säuselt.

Die Birke bringt diese Leichtigkeit. Eine Leichtigkeit des Seins und im Gespräch mit der Birke wirst Du sie wahrscheinlich immer wieder lachen hören.Denn für die Birke ist das Leben leicht. Sie steht am Anfang, nicht mittendrin in allen Kämpfen. Sie ist leicht und fröhlich, auch wenn der Schatten kommt und sich schwarze Stellen auf der reinen Weste zeigen.

Die Birke hat ein große Opferbereitschaft. Sie bereitet den Platz für anderes Leben vor. Sie spendet Schatten, Trost und den Ort für den Neuanfang. Sie setzt alles in Bewegung und sorgt für den richtigen Ablauf.