Luis, Eberesche und Ente
Luis heißt sie wegen der Eberesche
Eine Augenfreude ist sie, wegen ihrer schönen Beeren.
Im Wort-Ogham von Morainn steht, dass sie ein Entzücken des Auges ist.
Im Wort-Ogham Cuchulains steht, dass sie der Rinder Kraft und Ulme ist.
Und im Wort-Ogham des Aonghus steht, sie ist der Freund der Rinder

Die Eberesche ist keine Esche. Vielmehr ist sie ein Rosengewächs. Sie ist in der Lage dazu auf felsigem Grund Halt zu finden. So wächst sie auch hoch oben im Gebirge. Die meisten Menschen erkennen die Eberesche an ihren roten Beeren.
Da auch die Vögel diesen Baum und seine Beeren lieben, wird sie auch Vogelbeere genannt. Einst waren die Beeren ein Heilmittel gegen Skorbut, da sie viel Vitamin C enthalten. Häufig werden die Beeren auch zu köstlichem Gelee oder Weinen verarbeitet.
Der Saft der Beeren kann innerlich und äußerlich angewendet werden. Er ist antiseptisch und wirkt adstringierend.
Die Eberesche fand auch magische Verwendung. So gibt es einige Legenden, in denen ein die Eberesche vorkommt. Man sah in ihr einen Schutzbaum, der böse Geister und unerwünschte Einflüsse abhalten konnte. Zauberstäbe wurde aus dem Holz der Eberesche gefertigt. Sie ist mit der Vorahnung auf künftige Ereignisse und Visionen der Anderswelt verknüpft.
Es gibt einige Versionen der Erzählung wie Lugh Balor tötete, in denen der Speer Lughs aus dem Holz der Eberesche war. So konnte die Eberesche selbst das alles tötende Auge Balors bezwingen. und die Formorier, die hinter ihm standen töten, als der Speer das Auge durch den Hinterkopf Balors schleuderte.
Während Diarmaid und Grainne flohen, suchten sie Schutz in einer Eberesche. Das sind natürlich keine gewöhnlichen Ebereschen, sondern es sind die heiligen Bäume der Túatha Dé Danann. Trotz des Einschreitens von Oenghus, der seinem Pflegesohn hilft, indem er für Frieden mit Finn sorgt, lockt dieser ihn in eine Falle und tötet Diarmaid. Da hatte dieser aber die Eberesche schon längst verlassen.
Die Eberesche zeigt Dir noch etwas. Wenn Du auf Wanderschaft bist und kurz vor dem Gipfel bist. Dann siehst Du manchmal eine rotes Leuchten und so motiviert dich die Eberesche, doch noch den Gipfel zu erklimmen und dem höchstgewachsenen Baum einen Besuch abzustatten.
In einigen Mythen wird sie auch als ein Baum Thors bezeichnet. Denn in der Edda wird berichtet, dass die Eberesche Thor das Leben rettete. Denn die Eberesche steht eben für Schutz und Obdach. Und so wie Thor sich aus dem reißenden Fluss retten konnte, indem er nach den Ästen der Eberesche griff und sich rausziehen konnte. So biete die Eberesche Schutz auf vielerlei Weise.
Die Eberesche hat nichts mit einem Eber zu tun. Auch wenn man das vermuten könnte, weil das Eber im Namen vorkommt. Es ist aber eher ein Aber gewesen, denn die Eberesche ist keine Esche. Sie ist ein Rosengewächs und verwandt mit dem Apfel. Der Apfel ist ein Baum der Zwischenwelt, der an der Grenze zur Anderswelt wächst. Und so siehst du auch in der Eberesche diese Kraft aufscheinen. Ihre Blüten sind ebenfalls fünfgestaltige Blüten. Nur finden sich hier viele kleine Blüten aneinander gereit. Es ist eine prächtige Schirmrispe. Eine Blüte hat 20 Staubblätter und fünf Blütenblätter. Es kommt also sowohl das Ogham selbst in seiner Ganzheit, als auch der Mensch, der es benutzt in ihr vor. Mit der Nähe zum Apfelbaum und der Anderswelt kommt auch die Fähigkeit Botschaften zu empfangen. Und zwar viele und auffällige. Nicht nur der markante Geruch der Eberesche, sondern auch ihre Früchte weisen uns darauf hin.
Was würdest Du pflanzen, wenn Du einen Wald pflanzen könntest? Else Lasker-Schüler1 schrieb, dass sie einen Wald aus Ebereschen pflanzen würde. Vielleicht wäre ja auch eine Eberesche dabei, die Du pflanzt, weil Du auf einen kleinen Baum hoffst und die dich dann überrascht, weil sie durchaus 15m hoch wachsen kann. Doch das geschieht tatsächlich selten, doch vielleicht hast Du Glück und die Eberesche segnet Dich für alle sichtbar.
Wer den Kontakt zur Anderswelt sucht, findet in der Eberesche eine gute Begleiterin.
Vielleicht nimmst Du, wie von Alters her üblich, ein paar getrocknete Beeren in deinem Cranebag mit, wenn Du auf Reisen gehst. Mögen sie Dir Schutz auf deinem Weg durch die Welten bieten.
- Else Lasker-Schüler Werke und Briefe Kritische Ausgabe. Band 4: Prosa 1921-1945 Nachgelassene Schriften Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 2001 (S. 216-217) ↩︎